Pferde
Fütterung
Das Hauptnahrungsmittel für ein Pferd ist Gras (nährstoffarme = lange Fasern, Rohfaser), alternativ Heu von erstklassiger Qualität.
Stroh kann als Einstreu verwendet werden, was das Pferd zwischendurch auch als Ergänzung fressen kann. Als weitere Energiequellen können Heucobs gefüttert werden.
Wichtiger Bestandteil der Fütterung ist die Mineralisierung. Was heißt das genau? Mengenelemente wie Kalzium, Phosphor, Natrium, Chlor, Kalium, Magnesium und Schwefel bezieht das Pferd in der Regel aus seinem Raufutter.
In vielen Regionen Europas sind die Böden aber durch die Industrialisierung ausgelaugt, quasi sauer.
Es fehlen viele Elemente, die lebensnotwendig für unsere Pferde sind. Ein Mangel an Elementen kann ein Pferd nur über eine gewisse Zeit überbrücken. Dabei werden die Speicher des Pferdes geplündert, und wenn es dann nur noch wenige oder keine Elemente mehr gibt, kommen Symptome zum Vorschein.
Eine zusätzliche Gabe an Mineralfutter ist also in fast allen Fällen sinnvoll. Hierbei gibt es einiges zu beachten:
Das Mineralfutter sollte natürlichen Ursprungs sein und die Elemente müssen in einem bestimmten Zusammenhang zu einander stehen damit sie optimal vom Körper aufgenommen werden können. Zudem spielt die Mikronisierung eine entscheidende Rolle. Nur feinst vermahlen können die Nährstoffe über die Schleimhaut, in den Blutkreislauf und dann in die Zellen transportiert werden.
Fast genauso wichtig ist, dass ein Pferd keine Fresspausen über 4 Stunden hat, da das Pferd ständig Bauchspeicheldrüsenfermente, Magen- und Gallensäfte produziert und diese nur über die Aufnahme von Raufutter dauerhaft abgepuffert werden.
Unterfütterung führt nämlich unweigerlich zu einem kranken Pferd, denn eine Unterfütterung führt zu einem Ungleichgewicht bei den Verdauungssekreten und zu Reizungen und Entzündungen des Verdauungstraktes. Damit einher gehen Hunger und Schmerz, was zu einer Verhaltensänderung des Pferdes führen kann. Beispielsweise: zu Lethargie, Aggression, Leistungsunfähigkeit und mangelnder Leistungsbereitschaft und anderen Verhaltensauffälligkeiten.
Wer nun glaubt, sein Pferd lediglich auf die Wiese/Koppel schicken zu können und alles ist gut, hat sich geirrt. Wer sein Pferd beobachtet - sofern es die Möglichkeit dazu hat- stellt fest, dass es auch Blätter und Zweige frisst, kleine Büsche, Flechten und anderes.
Deshalb macht es durchaus Sinn, denn Pferden hin und wieder außerwählte Kräuter anzubieten.
In der freien Natur stand dem Pferd noch nie ganzjährig eine saftige grüne Grasfläche zur Verfügung. Eher war es die Steppe mit einer mageren Auswahl an Pflanzen oder es waren Waldgebiete. Auch dort war der Grasanteil eher gering.
Wissenswertes über die Verdauung des Pferdes:
- Das Pferd ist ein Lauftier. Die Bewegung stimuliert die Aktivität der Magen-Darm-Funktion. Das Pferd im Stall hat keine effektive Verdauung.
- Das Pferd kann ohne verdauenden Bakterien überhaupt nicht existieren (anders als wir Menschen). Diese Bakterien sitzen überwiegend in Blind-und Dickdarm und benötigen, auch wie der Darm selbst, eine gewisse Struktur - in Form von Rohfaser.
- Füttern wir zu viel Energie- sprich Kohlenhydrate und Stärke dann züchten wir eine Bakterienkultur im Magen-Darm-Trakt die nicht mehr effektiv arbeiten kann und auch nicht pferdegerecht ist.
- Pferde benötigen Energie über das Futter die nur langsam frei wird und somit auch gleichmäßig abrufbar ist.
- Pferde sind konzipiert für Schwerverdauliches. Leichtverdauliches bringt das System ins Ungleichgewicht - PH Werte können sich in den sauren Bereich verschieben, die Pferde sind dann anfälliger für aller Art Erkrankungen.